11. November 1918

Waffenstillstand

 
 

Bereits Ende September 1918 zeichnet sich ein Ende des Kriegs ab. Nach und nach schließen Deutschlands Verbündete eigene Waffenstillstandsabkommen mit den Alliierten ab: Bulgarien am 29. September, das Osmanische Reich am 31. Oktober und schließlich Österreich-Ungarn am 3. November.

Aus Angst vor dem militärischen Zusammenbruch Deutschlands an der Westfront fordert auch die Oberste Heeresleitung am 29. September einen sofortigen Waffenstillstand und die Aufnahme von Friedensverhandlungen. Dieser Schritt solle mit der Parlamentarisierung des Regierungssystems in Deutschland einhergehen. Die deutsche Militärführung um die Generäle Ludendorff und Hindenburg will sich der Verantwortung für die sich anbahnende Niederlage entziehen und stattdessen es den Parteien im Parlament überlassen, den Krieg zu Ende zu bringen.

Am 3. Oktober bittet die neu gebildete Reichsregierung den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson um einen Waffenstillstand und die Einleitung von Friedensverhandlungen. Die Deutschen hoffen auf moderate Bedingungen – auf der Grundlage des 14-Punkte-Programms, das Wilson bereits im Januar 1918 verkündet hat. Die Hoffnungen der Deutschen werden enttäuscht. Anfang November werden ihnen die kompromisslosen Waffenstillstandsbedingungen der Alliierten überreicht. In der aussichtslosen militärischen Lage bleibt den Deutschen nichts anderes übrig, als am 11. November das Waffenstillstandsabkommen zu unterschreiben.