Gute Nachrichten von Ethels Freund Sandor: Das Heereskommando hat eingesehen, dass der unbeholfene Rekrut an der Front wenig nutzt. Stattdessen wird Sandor als Pianist auf Konzerttouren durch halb Europa geschickt, um Spendengelder für das Rote Kreuz zu sammeln. So kommt er auch wieder nach Leipzig.

Meine liebe Emmie, wir sind gerade erst eine Stunde zurück von einem ausgedehnten Ausflug aufs Land – meine Bluse mit gestohlenen Äpfeln und Pflaumen prall gefüllt! Fast hätte ich noch eine Ente gestohlen, die allein in einem Graben watschelte, aber Sandor sah jemanden kommen, deshalb warteten wir ab, und in der Zwischenzeit rettete sie sich durch einen Zaun – ich trauere ihr immer noch nach. (...)
Sandor und ich sind besessen von Spanien. Und falls jemals der glückliche Tag kommt und ich jemals wieder etwas Geld gespart habe – dann gehen wir für ein paar Monate dahin. Wir sprechen so darüber, als würde es nächste Woche passieren, wir haben die Route schon geplant, unsere kleinen Herbergen ausgesucht, und all unsere Freunde und Bekannten sind des Themas überdrüssig. Es klingt sehr kindisch, aber man muss irgendwas tun, das einen glauben lässt, der jetzige Zustand währte nicht ewig. (...)