General Nivelle hat in der französischen Armee bald den Ruf eines Menschenschlächters erworben. Die Truppe glaubt nicht mehr, dass das Opfer des eigenen Lebens wirklich eine Wende im Krieg bewirken wird. Außerdem erreichen Nachrichten von der Revolution in Russland die Front und erwecken die Hoffnung, das eigene Schicksal selbst bestimmen zu können. Eine Meuterei in der französischen Armee erfasst schließlich mehr als die Hälfte aller Infanteriedivisionen. Mindestens 30.000 Soldaten verweigern Befehle. Die Hymne der Rebellen ist das "Chanson de Craonne".

Die slawischen Soldaten, die gestern noch stramm standen und sich einer eisernen Disziplin unterwarfen, die wie ergebene Sklaven ahnungslos ins Gemetzel zogen, hatten jetzt ihr Joch zerschlagen und forderten ihre Freiheit, und von Freund und Feind beiderseits den Frieden. (…)
Eines Abends stimmte ein Korporal ein Revolutionslied an. Er sang gegen das triste Dasein in den Schützengräben, gegen die Klagen und den Abschiedsschmerz der Liebsten, die man vielleicht nie mehr sah, gegen den Zorn über die Verantwortlichen an diesem ehrlosen Krieg und gegen die ganzen Reichen im Hintergrund, welche diejenigen kämpfen ließen, die ohnehin nichts zu verteidigen hatten. Beim Refrain stimmten Hunderte mit in den Chor ein und als der stürmische Applaus verhallte, mischten sich die Rufe "Frieden oder Revolution! Nieder mit dem Krieg!" usw., "Fronturlaub, Fronturlaub!" mit ein.