Anfang Februar 1916

Tod im Schnee

 
 
Rückzug der türkischen Truppen nach der Einnahme der Festung Erzurum durch die Russen
Rückzug der türkischen Truppen nach der Einnahme der Festung Erzurum durch die Russen
 
 

Im Spätsommer 1915 ist Marina Yurlova wieder zu ihrer Truppe zurückgekehrt. Die Soldaten sind entmutigt – monatelang hatten sie nichts zu tun und haben kaum etwas gegessen. So sind sie fast erleichtert, als im Winter die türkische Bergfestung Erzurum in Ostanatolien angegriffen wird. Doch der Aufstieg im Gebirge erweist sich als mörderisch. Schlimmer noch als die eigentlichen Kämpfe sind die Kälte und der Schnee. Marina wird als Meldereiterin eingesetzt.

Der Kopf starr und dumpf vor Kälte, die Qual des Qualmes und Rauches, der betäubende Donner der Kanonen; zertrampelter, blutbefleckter Schnee, Männer, die in Zeichensprache miteinander reden mussten. (…) Der Vormarsch erfolgte in so dichten Kolonnen, dass selbst ich dauernd in Gefahr war, obwohl ich mich am Kampf nicht beteiligte. (…)
Längs des Wegs starrte mich die türkische Armee an: Köpfe, mit dem Fez bedeckt, die aus dem Schnee herausstierten und erfroren waren. Eine grausige Galerie es Todes. Kamele, Ochsen und Pferde lagen erstarrt am Wegrande – daneben viele, viele Russen, die unsere Bestattungskommission übersehen hatte und die nun zu festgefroren waren, um fortgeschafft werden zu können.