Januar 1915
Ein polnisches Regiment
Rede des österreichischen Befehlshabers Conrad von Hötzendorf aus dem Jahr 1915 zum Zusammenhalt der verschiedenen Völker in der Armee Österreich-Ungarns
© Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv
Morgens, um sieben Uhr gab es schon die Vergatterung der Rekruten. Und nun ging das richtige Soldatenleben an. Anfangs rückten wir mit unserem Gewand aus, dann bekamen wir eine Montur. Sie war ganz durchlöchert, dass wir uns in unserer Flickkunst üben konnten. Die Abrichtung war auch nicht angenehm, da man mit den Gedanken immer wo anders war. Drei Wochen gingen so dahin. Dann kam der Befehl. 700 Mann mussten zum gerlitzischen [gemeint ist: galizischen] Infanterieregiment Nr. 80 nach Knittelfeld in die Steiermark. Auch mich traf es und mussten anderen Tages gleich fort. Es war mir nicht leicht, dass ich von einem deutschen zu einem polnischen Regiment musste.