Im Frühjahr 1916 wird die Einheit von Louis Barthas in die Nähe von Verdun verlegt, wo eine der mörderischsten Schlachten des Kriegs bereits in vollem Gange ist. Die hohen Verluste sind in der Öffentlichkeit nur durch Siegesmeldungen zu rechtfertigen, ganz gleich, wie es um ihren Wahrheitsgehalt steht. Wenn die Männer an der Front die Zeitungen aufschlagen, wird dort von einem ganz anderen Krieg berichtet als dem, den die Soldaten tagtäglich hautnah erleben.

Als die Nacht hereinbrach, erhielten wir den Befehl, vorzurücken und einen verlassenen Schützengraben zu besetzen, der sich ein paar hundert Meter vor uns befand. In kleinen Gruppen vorwärts kriechend erreichten wir den Schützengraben. Das Regimentstagebuch und die Zeitungen feierten das Ereignis als einen glorreichen Angriff zweier Regimenter, die sich mit unwiderstehlicher Wucht in den Kampf geworfen hätten und den Joffre und Pétain diesen Flecken Vulkangestein zurückgaben. Die Wahrheit war eine andere. Es verhielt sich vielmehr so, dass sich nach einem unbeschreiblichen Artilleriebeschuss die beiden Regimenter Positionen zurückeroberten, die die Deutschen planmäßig verlassen hatten, um eben diesem Bombardement zu entgehen.